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Mullikas Pionier ForstfräseDie Forst- u. Bodenfräse Pionier wurde aus der Fey-Gobiet-Fräse weiterentwickelt und ist speziell für die Forstwirtschaft als robuste Maschine konzipiert. Bekannt sind der Type Mullikas M1, der Ende der 40er Jahre angeboten wurde, und das verbesserte Nachfolgemodell Type Mullikas M2(D) (D für Dieselmotor), das bis in die späten 50er Jahre mit verschiedenen Ausstattungsvarianten angeboten wurde. Geliefert wurden die Maschinen des Type M1 mit einem luftgekühlten Otto-Zweitaktmotor von JLO, die Typen M2(D) mit einem luftgekühlten Otto-Zweitaktmotor von F&S oder mit den Zweitakt-Dieselmotoren von F&S (Stamo 500D, wassergekühlt) oder JLO (DL660, luftgekühlt).
Bei der Forstfräse werden anstatt federnder Hackwerkzeuge, die einen feinkrümeligen Hackstreifen erzeugen, sogenannte Hauenmesser in die Fräswalze eingebaut, die den Boden nur grobkrümelig zerschlagen. Zusätzlich werden die einzelnen Messerkränze mit abgefederten Rutschkupplungen versehen. Bei zu starkem Bodenwiderstand durch Wurzelwerk oder Steine können die einzelnen Hauenscheiben bzw. Hacksterne jeweils unabhängig blockieren. Ist das Hindernis überwunden, laufen die Frässcheiben wieder gewohnt weiter. Hierdurch wird erreicht, dass bei unkultivierten, steinigen und wurzelreichen Böden ohne Beschädigung des Getriebes und der Maschine gearbeitet werden kann. Die Pionier Bodenfräse wurde deshalb auch gerne zur Herstellung sogenannter Wundstreifen bzw. Waldpfugstreifen im Forst eingesetzt. Nach einer Dauerprüfung durch den FPA (Forsttechnische Prüfungsausschuss) erhielt die Pionier-Forstfräse das Eignungszeichen "Die Eichel". Das Prüfurteil der FPA lautete: "Für die Forstwirtschaft zum Einsatz im Bestand und auf der Freifläche auch unter schwierigen Verhältnissen bei geschlossenen Beerkrautdecken sowie zur intensiven Bodenbearbeitung geeignet und zu empfehlen". Nach diesem Prüfergebnis wurden die Forstfräsen mit dem Eignungszeichen auf dem Deckel des Werkzeugkastens ausgeliefert (s.a. hier). Bei der Mullikas Forstfräse wurden Frässchwänze sowohl mit 60 cm (Normalausführung) als auch mit 45 cm Arbeitsbreite angeboten. Bei 45 cm Arbeitsbreite wurden die Triebräder auf Schmalspur eingestellt, so dass die Triebräder im Frässtreifen laufen konnten. Je nach Bodenbewuchs wurden Arbeitstiefen zwischen 10, 15 und 25 cm erreicht. Bei der Fey-Gobiet-Fräse (s.o.) war das Fräswerkzeug noch fest angebaut. Um die Pionier Forstfräse als vollwertigen Einachsschlepper nutzen zu können, konnte der Frässchwanz gegen einen Geräterahmen, in dem z.B. ein Drehpflug eingehängt werden konnte, ausgetauscht werden. Weiterhin war eine Kupplungsmöglichkeit für einen Einachsanhänger lieferbar. Ab dem Jahre 1959 wurde die Herstellung der Mullikas Fräsen durch die Firma Gustav Helms / Quickborn (s.a.hier) übernommen, bevor sie ganz eingestellt wurde. Die Firma Helms / Quickborn stellte u.a. bereits die Helms-Rillenscheiben her. Technische Daten der Mullikas Pionier Forstfräse:
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Motor | 1 Zyl. 2-Takt DKW, luftgekühlt |
Leistung PS | 5 / 7 |
Drehzahl n = U/min | 2800 |
Hubraum ccm | 300 / 400 |
Getriebe | 3-Gang |
Fahrgeschwindigkeit km/h | 1) 0,9 2) 1,4 3) 4,25 Differential |
Fräswalze | 500 mm |
Arbeitsbreite cm | 40 u. 55 60 u. 80 |
Arbeitstiefe cm | 25 / 30 |
Triebradspur aussen cm | 40 - 60 |
Laufrad mm | 480 |
Ausmasse in cm | 250 x 80 x 100 |
Gewicht | 325 / 350 |